Praxis-Depesche 7/2006

Therapie der akuten lymphoblastischen Leukämie

Die ALL ist die häufigste Krebsform bei Kindern und Heranwachsenden. Dank immer besserer Therapiemöglichkeiten erwarten Experten in der Zukunft über 90%ige Heilungsraten. Bei Erwachsenen, auf die rund ein Drittel der Erkrankungen entfällt, hoffen sie auf mehr als 50%.

Jährlich erkranken allein in den USA rund 4000 Menschen an ALL. Von den Kindern werden bald schon fast 90% geheilt werden. Bei den Erwachsenen werden aber trotz häufiger Stammzell-Transplantationen selten mehr als 40% geheilt. Dafür werden u. a. vermehrte Hochrisiko-Fälle mit stärkerer Therapieresistenz, schlechtere Verträglichkeit der Behandlung und schlechtere Compliance sowie weniger effektive Therapieschemata verantwortlich gemacht.

Prognostik

Um die Behandlung an die Prognose anzupassen und unnötige toxische Effekte zu vermeiden, sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Einige altbekannte haben inzwischen ausgedient; so gilt z. B. männliches Geschlecht nicht weiter als ungünstig. Retrospektiv fanden sich bei Jugendlichen (15 bis 20 Jahre), die nach pädiatrischen Protokollen behandelt wurden, bessere Ergebnisse als unter Erwachsenen-Therapie. Daher will man gemeinsame Therapieprotokolle für Kinder und Jugendliche entwickeln.

Alter und Leukozytenzahl zum Diagnosezeitpunkt sind weiterhin strenge prognostische Indikatoren, vor allem bei B-Zell-Vorläufer-ALL. Hier definieren ein Alter von einem bis neun Jahren und eine Leukozytenzahl unter 50 000/µl die Gruppe mit Standardrisiko. Bei Erwachsenen verschlechtert sich die Prognose mit Zunahme von Alter und Leukozytenzahl. Weitere prognostische Faktoren sind unter anderem. die primären genetischen Anomalien. Die Effektivität der Therapie wird auch von pharmakogenetischen Varianten bei den Patienten beeinflusst.

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