Therapie-Empfehlung

Eine interdisziplinäre Kommission der American Society of Clinical Oncology (ASCO) sammelte Daten zum Thema Bisphosphonate bei Knochenmetastasen von Brustkrebs-Patientinnen. Auf dieser Basis wurde von Experten, Klinikern und Mitgliedern des Health Services Research Committee der ASCO eine Richtlinie für die Anwendung von Bisphosphonaten erstellt, die u. a. Informationen darüber enthält, welche Patienten in welchem Krankheitsstadium mit welcher Dosierung behandelt werden sollen. Die Daten konnten zeigen, dass der Einsatz von Bisphosphonaten zu einer Reduktion der Skelettkomplikationen, d. h. der pathologischen Frakturen, der notwendigen chirurgischen Interventionen bei Frakturen oder drohenden Frakturen, der strahlentherapeutischen Interventionen sowie der Spinalkanalkompressionen oder Hyperkalziämien, führt. Empfohlen wird die intravenöse Gabe von 90 mg Pamidronat über ein bis zwei Stunden alle drei bis vier Wochen zusätzlich zur systemischen Chemo- oder Hormontherapie. Der Einsatz von Bisphosphonaten bei unklaren szintigrafischen Befunden (szintigrafische Veränderungen, aber noch keine radiologisch nachweisbare Knochenmetastasierung) und fehlender Symptomatik wurde nicht empfohlen. Bei jungen Brustkrebs-Patientinnen, die sich therapiebedingt in einem menopausalen Zustand befinden, ist die orale Gabe von Bisphosphonaten als Präventivmaßnahme gegen einen Knochendichteverlust sehr sinnvoll. Weitere Studien sind nötig, um den optimalen Zeitpunkt von Therapiebeginn und -ende zu definieren und die Frage des overall survivals zu klären. Unumstritten ist, dass Bisphosphonate einen wichtigen Bestandteil in der Supportivtherapie von Krebspatientinnen darstellen.