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Therapie-Update zu Hypercholesterinämie und Herzinsuffizienz

Erhöhte Cholesterinwerte und Herzinsuffizienz sind und bleiben Hot Topics in der Prävention und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen. In den letzten Jahren wurden einige neue Optionen entwickelt, die einen wesentlichen Beitrag zum Therapieerfolg leisten können, wenn sie auch adäquat genutzt werden. Über einige dieser Möglichkeiten diskutierten Expertinnen und Experten im Rahmen einer Veranstaltung von Novartis.

Anhand aktueller Studiendaten machte Prof. Ulrich Laufs, Leipzig, deutlich, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eher niedrig ist, was hauptsächlich auf eine höhere Prävalenz kardiovaskulärer (KV) Erkrankungen zurückzuführen ist. Ein wesentlicher Faktor, der das KV-Risiko in die Höhe treibt, ist erhöhtes LDL-Cholesterin (LDL-C). Erschreckend sei, dass die große Mehrheit aller Hypercholesterinämie-Patient:innen, nämlich fast Dreiviertel derjenigen mit hohem und über 80 % derjenigen mit sehr hohem KV-Risiko, die von den Leitlinien empfohlenen LDL-C-Zielwerte nicht erreiche. 

Vor diesem Hintergrund erinnerte Laufs an die aktuellen Leitlinienempfehlungen zur Lipidsenkung: Bei Patient:innen mit moderatem bis hohem KV-Risiko sollte die Initialtherapie zunächst mit einer Lebensstilumstellung und einem Statin beginnen und bei Nicht-Erreichen des LDL-C-Zielwertes die Therapie mit Ezetimib ergänzt werden. Bei Patient:innen mit sehr hohem KV-Risiko und deutlicher Distanz zum LDL-C-Zielwert sollte direkt mit der Dreifachkombi aus Lebensstilmodifikation plus Statin plus Ezetimib eingestiegen werden. Führt auch die Dreifachtherapie nicht zum Erfolg, kommen im nächsten Schritt Bempedoinsäure, dann PCSK-9-Inhibitoren infrage, wobei letztere bei sehr hohem KV-Risiko auch direkt erwogen werden können. 

Vergleichsstudien zu den verschiedenen Therapiemodalitäten machen deutlich, dass die höchste LDL-C-Senkung (bis zu 85%) durch die Kombination aus hochintensivem Statin, Ezetimib und einem PCSK9-Inhibitor erreicht werden kann. Die FOURIER-OLE-Studie (n = 6.635, medianes Follow-up 7,1 Jahre) belegt, dass durch die Kombination eines Statins mit einem PCSK9-Antikörper wie Inclisiran die KV-Mortalität um 23 % gesenkt werden kann. Der PCSK9-Antikörper Inclisiran nutzt das Prinzip der siRNA (small interfering RNA), und hat den großen Vorteil, dass er nur halbjährlich als s.c. Injektion appliziert werden muss. In der Open-label-Studie ORION-8, in der die Therapie mit Inclisiran nach der einjährigen Studie ORION-1 und der ersten vierjährigen Extensionsstudie ORION-3 um weitere vier Jahre erweitert wurde, wurde ein Viertel der insgesamt 3.274 inkludierten Patient:innen über im Schnitt 4,45 Jahre mit Inclisiran behandelt. Fast 80 % von ihnen erreichten die präspezifizierten LDL-C-Zielwerte, und sie erreichten eine durchschnittliche LDL-C-Reduktion von 49,4 %.

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