In TASTE wurden 7244 STEMI-Patienten in zwei Gruppen randomisiert: Thrombusaspiration bei der PCI (Asp-PCI) oder alleinige PCI. Die 30- Tage-Follow-up-Daten zeigten bereits, dass die Thrombusaspiration zumindest kurzfristig keine Vorteile hat. Nun wurden die Einjahresdaten veröffentlicht. Sowohl die Art und Dauer der medikamentösen Therapie als auch die Stent-Wahl waren den Behandlern anheim gestellt. Die Aspirationsprozedur hingegen war nach Studienprotokoll standardisiert: Der 6F-kompatible Low-profile-Katheter musste unter kontinuierlicher manueller Aspiration mindestens viermal in der Koronararterie von proximal nach distal geführt werden. Eine Ballondilatation war dabei bis zu einem maximalen Durchmesser von 2 mm zulässig. Ein Jahr nach der Prozedur waren in beiden Gruppen etwa gleich viele Patienten verstorben (5,3% Asp-PCI vs. 5,6% PCI; HR 0,94; p=0,57). Die Rehospitalisierungsraten unterschieden sich ebenfalls nicht (beide 2,7%), ebenso wie die Rate an Stentthrombosen (0,7 vs. 0,9%). In Subgruppenanalysen zeigte sich: Die Ergebnisse waren unabhängig vom Grad der Thrombuslast und des Koronarflusses vor PCI. Da die Thrombusaspiration bei STEMI eine „Sofortmaßnahme“ ohne 30-Tages-Wirksamkeit ist, war ein Effekt nach einem Jahr auch nicht zu erwarten. Die statistische Power der Studie hätte zum Nachweis ausgereicht. CB
PCI bei STEMI
Praxis-Depesche 11/2014
Thrombusaspiration auch langfristig nutzlos
Man sollte meinen, dass die Thrombusaspiration bei einer PCI beim STEMI das Outcome verbessern kann. Tut sie aber nicht – zumindest nicht kurzfristig. Ob sich langfristig ein Effekt zeigt, untersuchte man nun anhand der Einjahresdaten der TASTE-Studie.
Quelle:
Lagerqvist B et al.: Outcomes 1 year after thrombus aspiration for myocardial infarction. N Engl J Med 2014; 371: 1111-20
ICD-Codes:
I24.0