Zur symptomatischen Therapie der allergischen Rhinitis eignen sich H1-Rezeptor-Antagonisten (Antihistaminika), Mastzellstabilisatoren, Th2-Zytokin-Inhibitoren und Kortikosteroide. Mit solchen Mitteln sind allerdings nur etwa 65 % der behandelten Japaner zufrieden. Am häufigsten wird über mangelhafte Wirkung geklagt, nicht selten aber auch über Müdigkeit.
Eine japanische Arbeitsgruppe testete nun ein Transdermalpflaster, das Emedastin-Difumarat freisetzt. An der multizentrischen kontrollierten Doppelblindstudie nahmen 1.276 Patienten im Alter von 16 bis 65 Jahren teil, die ein Patch mit 4 oder 8 mg Emedastin oder eines ohne Wirkstoff oder Tabletten mit Levocetirizin erhielten. Nach zwei Wochen evaluierte man die Symptomatik der Allergiker. Das Pflaster wurde jeden Morgen an einer anderen Stelle appliziert, um Hautreaktionen zu vermeiden.
Die Veränderungen des Total Nasal Symptom Score (TNSS) waren in beiden Emedastin-Gruppen stärker ausgeprägt als unter Placebo. Die Verbesserung unter der oralen Medikation lag etwa in der Mitte zwischen den beiden experimentellen Gruppen. Ähnliche Resultate wurden hinsichtlich der Zahl der Episoden von Rhinitis und bei den Scores der individuellen nasalen Symptome registriert. Probleme mit Nebenwirkungen traten nicht auf.
Konstante Wirkung
Wird Emedastin oral eingenommen, kann es zu einer Beeinträchtigung der Resorption durch Nahrungsaufnahme kommen. Aus dem Patch wird die Substanz hingegen ungestört, langsam und gleichmäßig ins Blut aufgenommen. Demzufolge beobachtete man auch eine konstante Abschwächung der Symptome im Tagesverlauf. Die Wirkungen der beiden Dosierungen waren ähnlich, tendierten aber unter 8 mg/d zu einer stärkeren Verbesserung. Die Linderung war besonders auffällig in der Nacht.
Somnolenz wurde mit einer Häufigkeit von 3,4 bzw. 4,7 % in den beiden Pflaster-Gruppen registriert, mit 0,5 % unter Placebo und mit 1,6 % unter dem oralen Antihistaminikum. Die häufigste Nebenwirkung der transdermalen Therapie waren leichte Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz). Dieses Pflaster könnte vor allem für Kinder eine vorteilhafte Option darstellen, weil diese orale Medikamente oft ungern schlucken. Die pädiatrische Indikation muss aber erst noch evaluiert werden. WE