Abdominales Aortenaneurysma

Praxis-Depesche 5/2020

Update der USPSTF-Empfehlungen

In mehreren europäischen Ländern ist die Prävalenz des abdominalen Aortenaneurysmas (AAA) in den letzten zwei Jahrzehnten zurück gegangen, während sie in den USA durch die geringe Screeningrate unklar ist. Die meisten AAA bleiben bis zur Ruptur asymptomatisch, dann allerdings schnellt das Todesrisiko auf 81 %.
Die US Preventive Services Task Force (USPSTF) führte eine Sichtung der verfügbaren Evidenz zu verschiedenen Aspekten des AAA durch und kam zu folgenden Ergebnissen: Bei Männern im Alter von 65 bis 75, die jemals rauchten, wird ein einmaliges Ultraschallscreening auf AAA empfohlen. Statt einem Routinescreening sollte Männern dieser Altersgruppe, die niemals rauchten, ein Screening nur selektiv angeboten werden. Bei Frauen, die niemals rauchten und mit leerer Familienanamnese bezüglich AAA sollte auf ein Routinescreening verzichtet werden. Für Frauen im Alter von 65 bis 75 Jahren, die jemals rauchten oder bei denen AAA in der Familie bekannt ist, liegt nicht genügend Evidenz vor, um die Vor- und Nachteile eines Screenings zu beurteilen. Im Kapitel der praktischen Hinweise vergisst das USPSTF nicht zu erwähnen, dass die Stratifizierung in „Männer“ und „Frauen“ auf dem biologischen Geschlecht beruht und nicht auf der „gender identity“. Um herauszufinden welche Empfehlungen auf sie am Besten passen, sollten Betroffene das Geschlecht bei ihrer Geburt zu Rate ziehen. VW
Quelle: Owens DK et al.: Screening f for abdominal aortic aneurysm. US Preventive Services Task Force Recommendation Statement. JAMA 2019; 322(22): 2211-18
ICD-Codes: I71.4

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