Diabetische Nierenschäden

Praxis-Depesche 11/2015

Urin-pH zeigt Progression

Diabetes und damit verbundene Nierenschäden sind mit einem reduzierten Urin-pH assoziiert. In einer aktuellen Studie nahm man den Zusammenhang genauer unter die Lupe.

Über einen zehnjährigen Zeitraum sammelten Forscher Daten von 350 Patienten unter antidiabetischer Therapie. Neben der Analyse von Urinund Blutproben bestimmte man unter anderem BMI und Taillenumfang, Intima-Media-Dicke (IMD) und Blutdruck sowie das Auftreten von Schlafapnoe.
Nach zehn Jahren war der HbA1C der Patienten gesunken. Blutdruck, Herzfrequenz, HDL-Cholesterin und die glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) hatten sich ebenfalls verbessert. Eine Verschlechterung der Nierenfunktion ließ sich aber nicht abwenden. Blut-Harnstoff-Stickstoff, das urinäre Albumin-Kreatinin-Verhältnis (ACR), der Urinsäurespiegel und die IMD waren bei Studienende erhöht. Der Urin-pH korrelierte negativ mit BMI, Harnsäurespiegel, ACR, und urinärem 8-OHdG (8-Hydroxy-2’-Deoxyguanosin, ein Marker für oxidativen Stress). Je geringer der Urin-pH war, desto geringer war auch die eGFR und umso größer war die Progression (größere Änderung von IMD und ACR). Mit einer relativen Wahrscheinlichkeit von OR 0,52 erwies sich der Urin-pH als unabhängiger Risikofaktor für das Entstehen einer chronischen Nierenerkrankung (eGFR<60 ml/min/1,73 m²). Bei adipösen Patienten war er außerdem mit dem Auftreten einer Schlafapnoe verbunden. OH
Quelle:

Ogawa S et al.: Lower urinary pH is useful for predicting renovascular disorder onset in patients with diabetes. BMJ Open Diabetes Res Care 2015; 3(1): e000097

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