Die am meisten etablierte Methode, um das Ausmaß eines arthrotischen Gelenkschadens zu ermitteln, ist die radiologische Messung der Gelenkspaltweite. Allerdings geht es dabei in der Regel um eine bereits weiter fortgeschrittene Gelenkdestruktion. Um die Progression einer Arthrose bzw. das Therapieansprechen zu bewerten, sind zudem Kontrolluntersuchungen im Abstand von ein bis zwei Jahren erforderlich. Daher verspricht man sich von Biomarkern, die in Serum oder Urin bestimmt werden, eine schnellere und genauere Diagnose des Schweregrades einer Arthrose. In einer Studie mit 67 Gonarthrose-Patienten und einer entsprechenden Zahl gesunder Kontrollprobanden wurden die Urinmarker CTX-II (typ-II-collagen C-telopeptide; Marker für Typ-II-Kollagen-Umsatz) und Glc-Gal-PYD (glucosyl-galactosyl pyridinoline; Marker für Synovia-Umsatz) sowie weitere Serum- und Urinmarker geprüft. Als Referenz dienten die Parameter Schmerz, physische Funktion (WOMAC-Index) und radiologische Gelenkspalt-Messungen. Glc-Gal-PYD und CTX-II erwiesen sich in der Multivarianzanalyse als die wichtigsten Prädiktoren von WOMAC-Index und Gelenkschaden.
Kniegelenks-Arthrose
Praxis-Depesche 3/2002
Urinmarker verraten die Krankheitsaktivität
Zwei neue Marker der Destruktion von Typ-II-Kollagen und Synovialgewebe könnten helfen, die Aktivität einer Gonarthrose zu präzisieren.
Quelle: Garnero, P: Cross sectional evaluation of biochemical markers of bone, cartilage, and synovial tissue metabolism in patients with knee osteoarthritis: relations with disease activity and joint damage, Zeitschrift: ANNALS OF THE RHEUMATIC DISEASES, Ausgabe 60 (2001), Seiten: 619-626