Sowohl weibliche als auch männliche Panik-Patienten wiesen mit 82% beträchtlich höhere Anteile an Rauchern und Ex-Rauchern auf, als sie in der Allgemeinbevölkerung zu finden sind. Alle Patienten hatten mehrere Jahre vor Ausbruch der Panikstörung mit dem Rauchen begonnen. 73% berichteten über einem Konsum von mehr als 20 Zigaretten täglich. 19% gaben an, dass die Panikstörung ihren Zigarettenkonsum verstärkt habe. Eine erstaunlich hohe Anzahl der Patienten konnte, motiviert durch die Umstände der Angsterkrankung, den Zigarettenkonsum reduzieren (55%) oder ganz aufgeben (26%). Nach eigenem Bekunden blieb jedoch der erhoffte Erfolg, die Linderung der Paniksymptome, meist aus. Nur 26% der Reduzierer und Ex-Raucher berichteten von einem positiven Einfluss auf die Angstsymptomatik. Die Gründe für die starke Motivation , das Rauchen aufzugeben, bleiben spekulativ, möglicherweise bilden hypochondrische Züge oder explizite Krankheitsphobien die treibende Kraft.
Der Druck der Angststörung
Praxis-Depesche 4/2000
Verzicht auf Nikotin leichter
Zigarettenkonsum als Risikofaktor für die Entstehung der Panikstörung. Zudem erhöht das Rauchen die Gefahr einer kardiovaskulären Erkrankung. Änderungen der Rauchgewohnheiten und ihre Beziehung zur psychiatrischen Störung wurden bei 102 Patienten untersucht.
Quelle: Amering, M: Panic disorder and cigarette smoking behavior, Zeitschrift: COMPREHENSIVE PSYCHIATRY, Ausgabe 40 (1999), Seiten: 35-38