Ein 44-jähriger Mann mit chronisch-myeloischer Leukämie erhielt eine Knochenmarksspende von seiner HLA-identischen Schwester. Neben der üblichen Vorbereitung wurden ihm im Rahmen einer Phase-I/II-Studie Donor-T-Zellen verabreicht, die HSV-Thymidin-Kinase exprimierten, zusammen mit dem T-Zell-freien allogenen Knochenmarkstransplantat. Im Falle einer Abstoßung sollte mit Ganciclovir behandelt werden. 134 Tage nach der Transplantation trat ein Erythem auf. Die genmodifizierten Zellen waren im Blut und in den Hautläsionen zu finden. Sechs Tage nach Beginn einer Ganciclovir-Therapie besserten sich die Läsionen. Drei Wochen später waren die Graft-versus-Host-Reaktionen verschwunden; dafür zeigte sich eine ausgedehnte Vitiligo. Ein Jahr später war der Patient ohne Abstoßungsreaktion, mit etwas gebesserter Vitiligo. Was diese ausgelöst hat, ist unklar. In Frage kommen die Graft-versus-Host-Reaktion wie auch das Ganciclovir. (EH)
Knochenmarkstransplantation
Praxis-Depesche 20/2000
Vitiligo nach Therapie der Abstoßung
Nach Behandlung einer chronischen Graft-versus-Host-Reaktion, die auf eine Knochenmarkstransplantation folgte, kam es zu großflächiger Depigmentierung.
Quelle: Aubin, F: Extensive vitiligo after ganciclovir treatment of GvHD in a patient who had received donor T cells expressing herpes simplex vir, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 355 (2000), Seiten: 626-627