Für BRCA1-Trägerinnen betrug das rechnerische Zehnjahres-Risiko für Ovarialkrebs 12,7%, für BRCA2-Trägerinnen 6,8%. Die Einnahme des Antiöstrogens Tamoxifen oder eine Chemotherapie hatten kaum einen Einfluss auf die Krebsentstehung. Bei den Frauen mit Brustkrebs im Stadium I waren 25% der Todesfälle auf einen neu aufgetretenen Eierstockkrebs zurück zu führen, dagegen starben 1,8% der Frauen mit Stadium-II-Brustkrebs an Ovarialkrebs. Studien haben gezeigt, das eine prophylaktische Ovarektomie bei BRCA1- und BRCA2-Mutation sowohl das Risiko für kontralateralen Brustkrebs als auch primären Brustkrebs senkt. Rechnerisch hätte in dieser Kohorte eine prophylaktische bilaterale Ovarektomie 43 der 46 aufgetretenen Fälle verhindert. Bei den restlichen drei Frauen hatte sich der Krebs im Peritoneum und Omentum entwickelt; hier hätte die Prophylaxe nichts genützt.
Brustkrebs bei Frauen mit BRCA1- und -2-Mutationen
Praxis-Depesche 15/2005
Wann prophylaktisch ovarektomieren?
Frauen mit einer BRCA1- bzw. BRCA2-Mutation haben ein erhöhtes Risiko für Brust- und Ovarialkrebs. In einer Langzeitstudie wurde untersucht, welche Merkmale bei diesen Patientinnen mit Brustkrebs die Anfälligkeit für Ovarialkrebs erhöhen.
Quelle: Metcalfe, KA: The risk of ovarian after breast cancer in BRCA1 and BRCA2 carriers, Zeitschrift: GYNECOLOGIC ONCOLOGY, Ausgabe 96 (2005), Seiten: 222-226