Von welchen Gesundheitsparametern das Risiko für Vorhofflimmern bei Diabetes abhängt, untersuchten Forscher an Daten von über 83 000 Typ-2-Diabetikern ohne VHF bei Baseline (Alter 30 bis 79 Jahre). Während des im Mittel 6,3-jährigen Follow-up erkrankten 5% der Teilnehmer an VHF. Das VHF-Risiko war dabei für Männer um 39% höher als für Frauen und verdoppelte sich mit jeder Altersdekade. Ferner stieg das Risiko pro BMI-Zuwachs von 5 kg/m² um 30% und pro Blutdruckanstieg von 10 mmHg um 4%. Insgesamt erhöhten Fettleibigkeit (BMI ≥30 kg/m²) und Hypertonie (Blutdruck ≥140/90 mmHg) die Wahrscheinlichkeit für VHF um 51% bzw. 71% (jeweils p<0,001). Die Autoren spekulieren, dass starkes Übergewicht als Marker für Insulinresistenz indirekt eine Rolle im pathophysiologischen Mechanismus von VHF spielen könnte, wahrscheinlich vermittelt durch eine linksseitige atriale Dilatation. Eine Mikroalbuminurie erhöhte das VHF-Risiko um 25% und zurückliegende Herzinsuffizienz um 61 (alle p<0,001). Die Assoziation mit der Albuminurie ist eine völlig neue Erkenntnis. OH
Typ-2-Diabetes
Praxis-Depesche 1/2016
Was bestimmt das VHF-Risiko?
Diabetiker haben ein höheres Risiko für Vorhofflimmern (VHF). Angesichts der bei Diabetes ohnehin häufigen kardiovaskulären Komplikationen sollte man rechtzeitig auf die relevanten Risikofaktoren achten. Aber welche sind das?
Quelle:
Zethelius B et al.: Risk factors for atrial fibrillation in type 2 diabetes ... Diabetologia 2015; 58(10): 2259-68
ICD-Codes:
I48