Respiratorische Infektionen

Praxis-Depesche 11/2014

Was bringt Supplementierung mit Zink?

Die „Erkältung“ basiert auf einer Infektion mit Rhinoviren. Hausmittel helfen, wenn man an sie glaubt. Das Arsenal wissenschaftlich begründeter Therapien ist dürftig.

Beim Schnupfen heften sich humane Rhinoviren an das Epithel der Nasenhöhle mittels des intrazellulären Adhäsionsmoleküls 1 (ICAM-1). Zink entfaltet einen antiviralen Effekt, indem es sich an den ICAM-1-Rezeptor bindet. In den ausgewerteten plazebokontrollierten Studien zur Erkältungs-Therapie wurde Zink im Mittel für sieben Tage verabreicht. Bei prophylaktischem Einsatz waren es sechs Monate. Die akute Gabe innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Symptome verkürzte die Krankheitsdauer um bis zu einen Tag. Der Schweregrad des Schnupfens wurde nicht signifikant beeinflusst. Der prophylaktische Einsatz wurde nur bei Kindern getestet (zwei Studien). Es ergab sich eine Inzidenz von 38,2% in der Zink- und von 61,6% in der Plazebogruppe. In einer weiteren Prophylaxe- Studie bei Kindern wurden für drei Monate Tabletten mit Zink-Bisglycinat bzw. Plazebo eingenommen. Symptome wurden in beiden Gruppen etwa gleich oft registriert. Man kann in den Daten eine Bestätigung zweier US-Fachgesellschaften sehen, die zu Zink-Supplementierung binnen 24 Stunden nach Beginn einer Erkältung raten. WE

Quelle:

Das RR et al.: Oral zinc for the common cold. JAMA 311 (2014) 1440-1441

ICD-Codes: B34.1

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