Eine Literaturrecherche in englischsprachigen Zeitschriften (Januar 2013–2018; aktualisiert bis März 2020) wurde durchgeführt. Es wurden Studien zur Bewertung des Zusammenhangs von ICP (Mitarbeitende von ≥ 3 Berufen) mit HbA1c-Werten sowie systolischem und diastolischen Blutdruck (SBP, DBP) bei Erwachsenen mit Diabetes und/oder Bluthochdruck, die eine Grundversorgung erhielten, betrachtet. Insgesamt wurden 3.543 Titel oder Abstracts gescreent; 170 Abstracts oder Volltexte wurden überprüft. Von 50 Artikeln in der systematischen Übersicht wurden 39 (15 randomisierte klinische Studien [RCTs], 24 Nicht-RCTs) in die Metaanalysen von HbA1c (n = 34), SBP (n = 25) und DBP (n = 24) einbezogen. Die Stichprobengrößen lagen zwischen 40 und 20.524 und das Durchschnittsalter zwischen 51 und 70 Jahren. Im Ergebnis war ICP unabhängig von den Ausgangswerten mit einer Verringerung von HbA1c sowie mit einer Verringerung von SBP und DBP verbunden. Die größten Reduktionen wurden jedoch bei HbA1c- Spiegeln von 9 % oder höher gefunden. Die Implementierung von ICP in der Grundversorgung kann also mit einer Verbesserung des Outcomes bei Diabetes und Bluthochdruck einhergehen. NM
Verbesserung der Werte bei Diabetes und Bluthochdruck
Praxis-Depesche 6/2021
Was kann eine optimale Grundversorgung bewirken?
Die interprofessionelle kollaborative Praxis (ICP), die Zusammenarbeit von Gesundheitspersonal mit Erkrankten, Familien, Betreuer:innen und Gemeinschaften, ist von zentraler Bedeutung für eine optimale Grundversorgung. Wie effektiv kann sie sein?
Quelle: Lee J K et al.: Assessment of interprofessional collaborative practices and outcomes in adults with diabetes and hypertension in primary care JAMA Network open 2021, Feb 1; 4(2): e2036725. doi: 10.1001/ jamanetworkopen. 2020.36725