Man weiß, dass Männer mit abnormem Spermiogramm 20-mal häufiger Hodenkrebs bekommen als andere. Eine Korrelation wurde auch mit anderen Karzinomen gefunden. Zusammenhänge zwischen verminderter Fertilität wurden zudem für nichtmaligne Erkrankungen wie Infektionen, Autoimmunleiden, Endokrinopathien, Stoffwechselstörungen und chronische Leber- und Nierenerkrankungen registriert.
Den Gesundheitszustand insgesamt, beurteilt mit Hilfe des Charlson comorbidity index (CCI) versuchte eine italienische Arbeitsgruppe mit Fertilitätsproblemen zu korrelieren. Beteiligt waren 2100 Männer einer Reproduktionsklinik. Erwartungsgemäß hingen CCI und Fertilität mit dem Alter zusammen. Eingeschränkte Gesundheit war darüber hinaus mit Parametern der Infertilität verknüpft, wie erniedrigten Spermatozoen- Werten im Spermiogramm, niedrigem Gesamt- Testosteron und erhöhtem FSH im Serum. Mit dem Hodenvolumen oder anderen hormonellen bzw. Spermiogramm-Parametern fand man keine Zusammenhänge.
Möglicherweise werden Infertilität und bestimmte Grunderkrankungen von gemeinsamen genetischen Dispositionen gefördert. Zum anderen könnten Komorbiditäten eine abträgliche Wirkung auf die männliche Fertilität haben. Dazu passt eine neuere Studie, in der die Behandlung des metabolischen Syndroms mit Metformin bei Männern mit Oligoteratoasthenospermie metabolische, hormonelle und Sperma-Parameter verbesserte. WE