Hepatitis C und Leberzellkarzinom-Risiko

Praxis-Depesche 11/2000

Welche Rolle spielt der Alkohol?

Eine Hepatitis C führt besonders häufig zu chronischen Lebererkrankungen und Leberzellkarzinom. Wissenschaftler aus Italien wollten wissen, ob das Risiko durch Alkoholkonsum erhöht wird.

In einer Fall-Kontroll-Studie wurden 305 Leberkarzinom-Patienten und 610 Personen ohne Lebererkrankungen auf Hepatitis C und B untersucht und nach ihrem Alkoholkonsum befragt. 122 Patienten mit Leberkarzinom (40%) waren positiv für anti-HCV und HCV-RNA, was mit einer Erhöhung des relativen Risikos für den Leberkrebs auf 26,3 einher ging. Der alleinige anti-HCV-Nachweis hatte keinen Einfluss auf das Leberkarzinom-Risiko. Bei Vorliegen des HCV-Genotyps 1b stieg das relative Risiko auf 34,2 im Vergleich zu 14,4 bei Genotyp 2. Ein erhöhtes Karzinomrisiko (OR 18,8) fand man auch bei Patienten mit HBsAg-Nachweis. Waren sowohl HCV-RNA als auch HBs-AG nachweisbar, stieg das relative Risiko auf 132. Der Alkoholkonsum hatte einen dosisabhängigen synergistischen Effekt auf das Leberkarzinom-Risiko, bei HCV-RNA-positiven Patienten mit einer Alkoholaufnahme von 0-40 g/d ergab sich ein relatives Risiko von 26,1, bei Aufnahme von 41-80 g täglich stieg das Risiko auf 62,6 und bei mehr als 80 g Alkohol pro Tag auf 126.

Quelle: Tagger, A: Case-control study on hepatitis C virus (HCV) as a risk factor for hepatocellular carcinoma: the role of HCV genotypes and the s, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF CANCER, Ausgabe 81 (1999), Seiten: 695-699

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