Ältere profitieren besonders

Praxis-Depesche 4/2019

Weniger ist besser als nichts

Es herrscht breiter Konsens darüber, dass regelmäßige Bewegung kardioprotektiv wirkt. Aktuelle Leitlinien für körperliche Aktivität richten sich hauptsächlich an Personen mittleren Alters. Dabei können vor allem älteren Menschen von mehr Bewegung profitieren.

Im Rahmen einer prospektiven Populationsstudie wurden 24.502 gesunde Probanden zum Ausmaß ihrer körperlichen Aktivität in Beruf und Freizeit befragt. Innerhalb des anschließenden 21-jährigen Follow-up traten 5.240 kardiovaskuläre (KV) Ereignisse – definiert als koronare Herzerkrankung und/oder Schlaganfall – in dieser Gruppe auf. Während bei den inaktiven Teilnehmern die Rate an KV-Ereignissen pro Jahr pro 1.000 Personen bei 18,7 lag, hatten sowohl aktive (10,4), moderat aktive (11,1) als auch moderat inaktive Probanden (12,0) ein niedrigeres KV-Risiko.
Über 65-Jährige schienen am meisten von regelmäßiger Bewegung zu profitieren: Mit Hazard Ratios von 0,88, 0,87 und 0,86 traten bei aktiven (p = 0,08), moderat aktiven (p = 0,03) oder moderat inaktiven Personen (p = 0,005) weniger KV-Ereignisse auf als bei inaktiven Probanden. Bei den unter 55-Jährigen waren die Unterschiede allerdings weniger deutlich. Demnach sollten vor allem ältere Menschen darauf aufmerksam gemacht werden, dass schon ein wenig Bewegung große Wirkung zeigen kann. RG
Quelle:

Lachman S et al.: Impact of physical activity on the risk of cardiovascular disease in middle-aged and older adults: EPIC Norfolk prospective population study. Eur J Prev Cardiol 2018; 25(2): 200-8

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