160 Patienten mit Typ-2-Diabetes und Mikroalbuminurie wurden in die Studie eingeschlossen. 80 Patienten wurden konventionell nach nationalen Richtlinien von ihren Hausärzten den kardiovaskulären Risikofaktoren entsprechend behandelt. 80 weitere Patienten waren in einem intensivierten Therapieprogramm, das stufenweise auch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten beinhaltete. Außerdem wurden bei diesen Patienten von einem ausgebildeten Diabetesteam jeweils Hyperglykämie, Hochdruck, Hyperlipidämie und Mikroalbuminurie gezielt medikamentös behandelt. Die Patienten erhielten zur Sekundärprophylaxe kardiovaskulärer Erkrankungen außerdem noch eine antithrombotische Medikation mit ASS. Während der mittleren Follow-up-Dauer von 7,8 Jahren waren alle gemessenen Parameter (Blutdruck, HbA1, Fettwerte u. a.) in der Intensivtherapie-Gruppe signifikant besser als in der konventionell behandelten Gruppe. Das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung, einer Nephropathie, einer Retinopathie oder Neuropathie war für die intensiv behandelten Patienten ebenfalls deutlich niedriger. Eine zielgerichtete, intensivierte Langzeittherapie der verschiedenen Risikofaktoren bei Patienten mit Diabetes Typ 2 reduziert die Wahrscheinlichkeit kardiovaskulärer und mikrovaskulärer Erkrankungen um ca. 50%. (MO)
Kardiovaskuläre Probleme beim Diabetes
Praxis-Depesche 16/2003
Weniger Risiko durch konsequente Maßnahmen
Eines der Hauptprobleme von Patienten mit Diabetes vom Typ 2 ist die kardiovaskuläre Morbidität. In einer großen dänischen Untersuchung, der Steno-2-Studie, wurde die konventionelle Behandlung der kardiovaskulären Risikofaktoren mit einem intensivierten, multifaktoriellen Therapieprogramm verglichen - und die dänischen Wissenschaftler kamen zu interessanten Ergebnissen.
Quelle: Solomon, CG: Reducing cardiovascular risk in type 2 diabetes, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 348 (2003), Seiten: 457-459: , Zeitschrift: , Ausgabe ()