Die Metaanalyse umfasste elf offene oder z. T. mit Haloperidol, z. T. mit Plazebo kontrollierte Studien mit atypischen Neuroleptika (Risperidon, Olanzapin, Quetiapin, Amisulprid, Ziprasidon) an 2769 Patienten. Sie litten vorwiegend an Schizophrenie, einige an bipolarer Störung oder Demenz. Die mittlere jährliche Inzidenz von Spätdyskinesien betrug 0% bei Kindern, 0,8% bei jüngeren Erwachsenen, 6,8% bei jüngeren und älteren Erwachsenen als Mischgruppe und 5,3% bei Patienten über 54 Jahre. Unter Haloperidol wurde sie mit 5,4% angegeben (nur Erwachsene). Mit Studien, die mindestens ein Jahr dauern und die Wirkung verschiedener Neuroleptika der zweiten Generation bei Patienten vergleichen, die niemals traditionelle Antipsychotika genommen haben, ließe sich das tatsächliche Risiko für Spätdyskinesien besser ermitteln.
Antipsychotische Therapie
Praxis-Depesche 15/2004
Weniger Spätdyskinesien unter Atypika
Da die Neuroleptika der zweiten Generation weniger akute extrapyramidale Nebenwirkungen hervorrufen als die traditionellen Substanzen, hat man, gestützt durch vorläufige Daten, die Hypothese aufgestellt, dass sie auch weniger Spätdyskinesien verursachen werden. Dies wurde jetzt in den USA überprüft.
Quelle: Corell, CU: Lower risk for tardive dyskinesia associated with second-generation antipsychotics: a systematic review of 1Year studies, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF PSYCHIATRY, Ausgabe 161 (2004), Seiten: 414-425