Studien zeigen, dass die Brustkrebs-Mortalität gesenkt werden kann, wenn Frauen klinisch und mit einer Mammographie untersucht wurden. Zwischen 3 und 45% der Mammakarzinome wurden klinisch entdeckt, die der Mammographie entgingen. Die Rate streut weit, weil die Untersuchungstechniken nicht standardisiert waren. Aus den gepoolten Studiendaten wird die Sensitivität auf 54% und die Spezifität auf 94% geschätzt. Je länger die klinische Untersuchung dauerte und je komplexer sie war, um so größer war die Genauigkeit. Für ein gutes Ergebnis war es u. a. wichtig, die Brust sehr sorgfältig und nach einem strengen Schema abzutasten, z. B. auf und ab in engen Schlangenlinien, und sich für die Untersuchung mindestens drei Minuten Zeit zu lassen.
Mammakarzinom sicher diagnostizieren
Praxis-Depesche 2/2000
Wie der Tastbefund aussagekräftig wird
Eine Metaanalyse der verfügbaren Studien zeigte, dass die klinische Brustuntersuchung in der Diagnostik des Mammakarzinoms nach wie vor sehr ergiebig ist. Voraussetzung: sie wird sorgfältig und mit Geduld durchgeführt.
Quelle: Barton, MB: Does this patient have breast cancer?, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL INFORMATICS ASSOCIATION, Ausgabe 282 (1999), Seiten: 1270-1280