Daher wurde nun untersucht, wie gut verschiedene Schwellenwerte des FEV1/FVC die COPD-abhängige Mortalität und Hospitalisierung vorhersagen.
Zu diesem Zweck wurden die Daten von vier bevölkerungsbasierten Studien aus den USA ausgewertet. Die insgesamt 24.207 Studienteilnehmer wurden zwischen 1987 und 2000 eingeschlossen und bis 2016 nachbeobachtet. Der Endpunkt setzte sich zusammen aus COPD-bezogener Mortalität und Hospitalisierung. Lungenobstruktion war definiert als ein FEV1/FVC niedriger als fixe Schwellenwerte zwischen 0,75 und 0,65 oder geringer als die untere normale Grenze nach den Referenzgleichungen der Global Lung Initiative (LLN). Während des Follow-up kam es bei 3.925 Teilnehmern zu einem COPD-bezogenen Ereignis. Die fixe Grenze für das FEV1/FVC-Verhältnis, das die COPD-bezogenen Ereignisse am besten vorhersagte, betrug 0,71. Hinsichtlich der Vorhersagegenauigkeit unterschied sich dieser Wert aber nicht von der des FEV1/ FVC-Verhältnisses 0,70, war jedoch genauer als die LLN-Schwelle. Optimale Vorhersageergebnisse erzielte ein Wert von 0,7 in der Subgruppe der jemals rauchenden Teilnehmer und in adjustierten Auswertungen.
Diese Ergebnisse unterstützen die gängige Praxis, Risikopatienten anhand eines FEV1/FVC unter 0,70 zu identifizieren. MR