Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie wurden bei 125 Männern ab dem 60. Lebensjahr und bei 137 Männern ab dem 65. Lebensjahr regelmäßig die PSA-Spiegel bestimmt. Die Bestimmungen erfolgten jährlich solange, bis ein Prostatakarzinom festgestellt wurde oder bis zum 75. Lebensjahr. Die Männer aus der erstgenannten Kohorte, bei denen vor dem 75. Lebensjahr anhand der PSA-Konversion (PSA > 4,0ng/ml) ein Prostatakarzinom diagnostiziert wurde, hatten initial alle PSA-Spiegel über 0,5 ng/ml. Von 15 Männern der zweiten Kohorte, bei denen anhand einer PSA-Konversion vor dem 75. Lebensjahr ein Prostatakarzinom festgestellt wurde, hatten 14 initial einen PSA-Spiegel über 1,1 ng/ml. Wäre bei den Männern, die mit 65 Jahren PSA-Spiegel von 0,5 ng/ml (bzw. 1,0ng/ml) oder mehr hatten, die PSA-Bestimmung eingestellt worden, wären immer noch 100% (bzw. 94%) der vor dem 75. Lebensjahr auftretenden Karzinome erkannt worden.
Früherkennung des Prostatakarzinoms
Praxis-Depesche 3/2000
Wie oft PSA-Spiegel kontrollieren?
In den USA gilt die Empfehlung, bei Männern ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig den PSA-Spiegel (prostataspezifisches Antigen) zu bestimmen, um Prostatakarzinome frühzeitig zu erkennen. Eine Studie zeigt jetzt, dass es durchaus vertretbar ist, dieses Vorgehen bei älteren Männern mit niedrigen PSA-Spiegeln zu lockern.
Quelle: Carter, HB: Prostate-specific antigen testing of older men, Zeitschrift: JOURNAL OF THE NATIONAL CANCER INSTITUTE, Ausgabe 91 (1999), Seiten: 1733-1777