Kombitherapie bei PBC

Praxis-Depesche 10/2015

Wirkung mit Nebenwirkungen

Ursodeoxycholsäure ist ein Standard zur Behandlung der primären biliären Zirrhose (PBC). Über die Effektivität und Sicherheit einer Kombinationstherapie mit Bezafibrat wusste man bis zu dieser Studie kaum etwas. Die Ergebnisse sind zwiespältig.

27 Patienten mit PBC wurden in die randomisierte kontrollierte Studie eingeschlossen. Alle litten zugleich unter einer Dyslipidämie. Die Randomisierung erfolgte in zwei Gruppen: Die erste erhielt eine Ursodeoxycholsäure-Monotherapie (UDCA), die zweite eine Kombination aus UDCA und Bezafibrat (UDCA+BF).
Die mediane Behandlungszeit lag bei 107 bzw. 110 Monaten (UDCA resp. UDCA+BF). Nach acht Jahren Langzeitnachbeobachtung zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den beiden Studienarmen. Sowohl die alkalische Phosphatase (AP) als auch der Mayo-Score waren in der Kombi-Gruppe signifikant geringer (290 vs. 461 U/l und 0,91 vs. 1,42; beide p<0,05). Der Mayo-Score verwendet Alter, Bilirubin, Albumin, Prothrombinzeit, Ödeme und Diuretika-Therapie zur Risikoeinschätzung. Weitere primäre Messwerte zeigten keine signifikanten Unterschiede (z. B. Bilirubin, Aspartat-Aminotransferase AST, Albumin).
Allerdings gab es auch eine relevante Nebenwirkung der Kombi: Das Serumkreatinin war in der UDCA+BF-Gruppe signifikant höher (0,94 vs. 0,56 mg/dl). Die Überlebensraten unterschieden sich nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen. Wohl aber gab es einen Trend in Richtung erhöhter Mortalität bei UDCA+BF.
Bei PBC-Patienten mit Dyslipidämie scheint eine Kombination aus Deoxycholsäure mit Bezofibrat bezüglich der Langzeitergebnisse von AP und Mayo-Risikoscore von Vorteil zu sein. Dies wurde nun erstmals gezeigt. CB
Quelle:

Hosonuma K et al.: A prospective randomized ... Am J Gastroenterol 2015; 110(3): 423-31

ICD-Codes: K74.3

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