Der Mann wurde nach einer Grand-Mal-Serie stationär aufgenommen. Seit einem grippalen Infekt litt er unter Abgeschlagenheit und Myalgien. Bei der Aufnahme fielen u. a. Defizite bei Auffassungsgabe, Konzentration und Vigilanz auf. Das Labor deutete auf eine autoimmune Genese: positive ANA und dsDNA-Antikörper. Eine Nierenbiopsie erhärtete den Verdacht auf SLE. Weitere Tests offenbarten ein sekundäres Antiphospholipid-Syndrom (APS). Mit Sonographie und Kernspin-Angiographie wies man eine zerebrale Vaskulitis nach. Der Patient erhielt i.v. Steroide sowie Cyclophosphamid und orale Antikoagulanzien. Die epileptischen Anfälle wurden mit Valproinsäure gestoppt. Nach komplikationsreichem Verlauf - es kam zu akuter Pankreatitis, fokalen Anfällen und einer intraabdominellen Blutung - konnte der Patient schließlich in zufriedenstellendem Allgemeinzustand in eine Reha-Klinik überwiesen werden. (MB)
Praxis-Depesche 15/2002
Zerebrale Vaskulitis - schlechtes Zeichen bei SLE
Die zerebrale Vaskulitis ist eine seltene Erstmanifestation des systemischen Lupus erythematodes. Ein Fall zeigt den schweren Verlauf von Neuro-SLE.
Quelle: Wolf, J: Zerebrale Vaskulitis als Erstmanifestation eines systemischen Lupus erythermatodes, Zeitschrift: DEUTSCHE MEDIZINISCHE WOCHENSCHRIFT, Ausgabe 126 (2001), Seiten: 947-950