Im Rahmen einer retrospektiven Analyse wurden die Aussichten geprüft, mit einer Paclitaxel-Monotherapie bei mit Paclitaxel plus Platin vorbehandelten Patientinnen mit Rezidiv eines Ovarialkarzinoms ein erneutes klinisches Ansprechen zu erreichen. 34 Patientinnen, die initial eine komplette Response auf eine Paclitaxel-Platin-Kombination gezeigt hatten, wurden zur Behandlung eines Tumorrezidivs mit Paclitaxel (135 bis175 mg/m2 drei Stunden lang in 21-Tage-Intervallen) behandelt. Bei 15 Frauen war die Erkrankung platinresistent, bei 19 potenziell platinsensitiv. Der Therapieerfolg wurde klinisch, anhand des Tumormarkers CA125 im Serum, sowie radiologisch bewertet. Die Gesamt-Response auf die erneute Paclitaxel-Therapie betrug 44% (15 Patientinnen), das durchschnittliche progressionsfreie Intervall 8,6 Monate (vier bis 17 Monate). Eine Stabilisierung der Tumorerkrankung zeigten 14 Patientinnen (41%). Hier lag das mittlere progressionsfreie Intervall bei 7,4 Monaten (drei bis 13 Monate). Die Paclitaxel-Therapie erwies sich als insgesamt gut verträglich und war mit einer minimalen kumulativen Toxizität verbunden.
Rezidivierendes Ovarialkarzinom
Praxis-Depesche 11/2001
Zweite Erfolgschance: Paclitaxel als Monotherapie
Trotz anfänglich guter Ansprechraten der Chemotherapie kommt es bei Frauen mit Ovarialkarzinom häufig zu Rezidiven, die eine Zweittherapie erfordern. Daten aus den USA zeigen, dass nach initialer Paclitaxel-Platin-Chemotherapie die Behandlung des Tumorrezidivs mit Paclitaxel allein in vielen Fällen sehr erfolgreich ist.
Quelle: Zanotti, KM: Treatment of relapsed carcinoma of the ovary with single-agent paclitaxel following exposure to paclitaxel and platinum employed as initial therapy, Zeitschrift: GYNECOLOGIC ONCOLOGY, Ausgabe 79 (2000), Seiten: 211-215