Die retrospektive Kohortenstudie umfasste 6.245.282 Proband:innen, die über 65 Jahre alt waren, zwischen Februar 2020 und Mai 2021 eine medizinische Einrichtung aufsuchten und nicht an Alzheimer erkrankt waren. Die Teilnehmer: innen wurden in zwei Kohorten eingeteilt, je nachdem, ob sie zwischen Februar 2020 und Mai 2021 mit COVID-19 infiziert gewesen waren (Infizierte, n = 410.748) oder nicht (Nicht-Infizierte, n = 5.834.534).
Das Risiko, eine Alzheimer-Demenz zu entwickeln, wurde in Abhängigkeit von Geschlecht, Altersgruppe (65–74, 75–84, ≥ 85) und Ethnie (schwarz, weiß, lateinamerikanisch) untersucht. Die infizierte Kohorte trug im Vergleich zur nicht infizierten Kohorte ein erhöhtes Risiko, innerhalb von 360 Tagen nach der COVID-19-Diagnose an Alzheimer zu erkranken (Hazard Ratio, HR 1,69, 95 %-KI 1,53–1,72). Das größte Risiko bestand bei den über 85-Jährigen (HR 1,89, 95 %-KI 1,73–2,07) und bei Frauen (HR 1,82, 95 %-KI 1,69–1,97).
Die Ethnie spielte keine wesentliche Rolle. Einflussfaktoren wie demografische Daten, ungünstige sozioökonomische Gesundheitsfaktoren und Risikofaktoren für die Entstehung von Alzheimer wurden in der Analyse berücksichtigt. Basierend auf der beobachteten Risikoerhöhung appellieren die Autor:innen, dass Langzeitauswirkungen von COVID-19 bei Alzheimer-Patient:innen in der Praxis einer stetigen Beobachtung bedürfen, um die zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen. LW