Die Komplexität an Impfstoffkombination, Impfschemata und einer Infektion mit verschiedenen SARS-CoV-2-Varianten führt mittlerweile zu sehr individuellen Immunprofilen. Inwiefern sich das auf die Neutralisierung der Omikron-Variante auswirkt, zeigt eine Blutprobenanalyse von 50 Geimpften oder Geimpften und Genesenen, die entweder mit einem mRNA-Impfstoff zweifach geimpft worden waren, oder die nach einer Zweifachimpfung eine Durchbruchsinfektion mit der Alpha- oder Delta- Variante erlitten hatten.
Bei zweifach geimpften Personen zeigte sich Omikron resistent gegen eine Neutralisierung durch die Antikörper. Bei Personen, die nach der zweifachen Impfung eine Durchbruchsinfektion erlitten hatten, konnten die Antikörper die Omikron-Variante dagegen robust neutralisieren. Entscheidend war dabei nicht, mit welcher Virusvariante die Personen eine Durchbruchsinfektion erlitten hatten, sondern in welchem zeitlichen Abstand zur Impfung sich diese ereignet hatte. Je größer der Abstand zwischen Impfung und Infektion, desto stärker war das neutralisierende Potenzial der Antikörper gegenüber Omikron in vitro. Die Autoren schlussfolgern, dass der zeitliche Effekt die Immunantwort durch IgG-Antikörper mit höherem Neutralisierungspotenzial gegenüber Omikron widerspiegelt. DM