Mehrere Studien berichteten bereits bei COVID-19-Patienten von Hautausschlägen wie Urtikaria, vesikulären Läsionen und seltener auch von Blasenbildung an Fingern und Zehen. In einer britischen Studie wurden jetzt die Daten von über 300.000 Nutzern einer COVID-19-Symptom-Study-App sowie von über 11.000 Nutzern eines Online- Fragebogens aus dem Zeitraum Mai bis Juni 2020 ausgewertet. Anhand der Daten zeigte sich, dass bei 8,8 % der nachweislich SARS-CoV-2-positiv getesteten Patienten (n = 2.021) die Infektion mit einem Hautausschlag einherging im Vergleich zu 5,4 % bei SARS-CoV-2-negativ-Getesteten (OR 1,67). Um die Hautirritationen sowie Zeitpunkt und Dauer des Auftretens in Zusammenhang mit einer COVID- 19-Infektion zu charakterisieren, sammelten die Studienautoren mit Hilfe eines Online-Fragebogens gezielt Daten und Bilder.
Die Auswertung dieses Fragebogens ergab, dass bei 17 % der positiv-getesteten Personen Hautirritationen als erstes Symptom auftraten. Bei 47 % traten die Hautirritationen gleichzeitig mit anderen SARS-CoV-2-Symptomen auf und bei 35 % im Anschluss an andere Symptome. Bei 21 % der positiv getesteten Teilnehmern trat die Hautreaktion als einziges Symptom bei ansonsten asymptomatischem Verlauf auf. Die von den Teilnehmern zur Verfügung gestellten Bilder (n = 160) wurden mit Hilfe von vier erfahrenen Dermatologen ausgewertet. Dabei wurden am häufigsten (41,2 %) papulöse Ausschläge identifiziert, Urtikaria in 30 % und akrale Läsionen in 23,1 % der Fälle. Diese dauerten im Mittel bis zu 14 (akrale und papulöse Läsionen) bzw. fünf Tagen (Urtikaria) an. Da die Hautirritationen langanhaltend und spezifisch im Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion auftraten, empfehlen die Autoren, Hautirritationen zur frühen und schnellen Diagnose bei Verdacht auf COVID-19 zu nutzen.
Als Hilfestellung stehen Bilder auf https://covidskinsigns.com für Nicht- Dermatologen zur Verfügung. DM