In die offene, prospektive Kohortenstudie wurden 359.166 Teilnehmer (mittleres Alter 54 Jahre, 44 % Frauen, 57 % europäisch) aufgenommen. Zu Studienbeginn wiesen sie weder eine kardiovaskuläre Erkrankung noch Herzinsuffizienz, chronische Nierenerkrankung, Diabetes mellitus oder eine intrazerebrale Blutung auf. Sie nahmen keine TAH ein. Das Blutungsrisiko wurde für drei Kohorten bestimmt: alle Teilnehmer (Basiskohorte), nach Ausschluss von Personen mit Erkrankungen, die mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden sind (Kohorte 2; n = 305.057), nach Ausschluss von Personen, die andere mit einem erhöhten Blutungsrisiko einhergehende Medikamente einnahmen (z. B. Kortikosteroide, SSRI; Kohorte 3; n = 240.254). Primärer Endpunkt war das Auftreten einer schweren Blutung nach Studieneintritt, die zu einem Krankenhausaufenthalt oder zum Tod führte.
Bei 3.976 Personen der Basiskohorte trat eine starke Blutung auf, meistens GI-Blutungen (n = 2.910; 73 %). 274 Blutungen verliefen tödlich (7 %). Das Risiko einer nicht tödlichen GI-Blutung pro 1.000 Personenjahre betrug in der Basiskohorte 2,19. Es lag bei Männern zwischen 30 und 39 Jahren bei 1,8, zwischen 30 und 39 Jahren bei 1,5, bei Frauen zwischen 30 und 39 Jahren bei 1,5 und zwischen 70 und 79 Jahren bei 5,0 pro 1.000 Personenjahre. In Kohorte 2 lag das Risiko bei 1,77, in der dritten Gruppe bei 1,61 pro 1.000 Personenjahre. Eine GI-Blutung verlief in den jeweiligen Kohorten bei 3,4 %, 4,0 % bzw. 4,6 % tödlich.
Aus Sicht der Autoren sind die Erkenntnisse durchaus auch relevant für die Leitliniengestaltung zur Primärprävention. GS