Eine 90-jährige Dame wurde mit Verdacht auf Schlaganfall in die Klinik gebracht. Man hatte sie in ihrer Wohnung auf dem Boden liegend gefunden. Sie hatte Probleme mit dem Sprechen und war verwirrt. Die Untersuchung von Herz, Lunge und Abdomen sowie ein Schädel-CT waren ohne Befund; der BZ lag bei 36 mg/dl. Nach 72-stündigem Fasten, bei einem Blutzuckerwert von 38 mg/dl, traten erneut die gleichen Symptome wie bei der Einlieferung auf. Während der hypoglykämischen Episode waren ihre Insulin-, Proinsulin- und C-Peptid-Spiegel sehr hoch. Eine PET-Untersuchung brachte die Ursache ans Licht: ein Pankreas-Insulinom. Da die Patientin eine OP ablehnte, erhielt sie zunächst 0,1 mg/d Octreotid. Mit einer monatlichen Dosis von 20 mg langwirkendem Octreotid ist sie seit nunmehr fünf Monaten ohne Symptome bei Blutzuckerwerten von 100 bis 130 mg/dl.
Praxis-Depesche 7/2005
Insulinom täuschte Apoplex vor
Eine 90-jährige Dame wurde mit Verdacht auf Schlaganfall in die Klinik gebracht. Man hatte sie in ihrer Wohnung auf dem Boden liegend gefunden. Sie hatte Probleme mit dem Sprechen und war verwirrt. Die Untersuchung von Herz, Lunge und Abdomen sowie ein Schädel-CT waren ohne Befund; der BZ lag bei 36 mg/dl. Nach 72-stündigem Fasten, bei einem Blutzuckerwert von 38 mg/dl, traten erneut die gleichen Symptome wie bei der Einlieferung auf. Während der hypoglykämischen Episode waren ihre Insulin-, Proinsulin- und C-Peptid-Spiegel sehr hoch. Eine PET-Untersuchung brachte die Ursache ans Licht: ein Pankreas-Insulinom. Da die Patientin eine OP ablehnte, erhielt sie zunächst 0,1 mg/d Octreotid. Mit einer monatlichen Dosis von 20 mg langwirkendem Octreotid ist sie seit nunmehr fünf Monaten ohne Symptome bei Blutzuckerwerten von 100 bis 130 mg/dl.
Quelle: Kühne, M: A stroke of luck in a 90-year-old, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 364 (2004), Seiten: 2152