232 Patienten wurden 1:1 randomisiert zu Chemoradiotherapie oder Chemotherapie. Für alle Patienten war eine chirurgische Intervention geplant und bei 85% bzw. 82% auch durchgeführt. Das eventfreie Intervall (definiert als Rückfall, Progression, zweiter Tumor oder Tod) war in beiden Gruppen gleich. Im Median erreichte die Chemoradiotherapie-Gruppe 12,8 Monate (95% KI 9,7-22,9), die Chemotherapie-Gruppe 11,6 Monate (8,4-15,2). Auch im Gesamtüberleben unterschieden sich die Gruppen nicht. Die zusätzliche Radiotherapie vermittelte also keinen weiteren Vorteil. Wie zu erwarten litten 78% der Patienten in der Radiotherapie-Gruppe an Dysphagie. Aufgrund dieser Ergebnisse raten die Autoren, als Standardbehandlung nur eine Lo kaltherapie (Radiotherapie oder Chirurgie) in Kombination mit Chemotherapie anzubieten. Einschränkend wird hervorgehoben, dass die Radiotherapie sequentiell nach der Chemotherapie, und nicht begleitend durchgeführt wurde. VW
Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom
Keine Vorteile durch Triple-Therapie
Bei lokalisiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs in Stadium III kann noch eine Heilung erreicht werden, doch mehr als 60% der Patienten versterben an der Erkrankung. Die Standardbehandlung dieses Tumors im Stadium IIIA/N2 ist neoadjuvante Chemotherapie und Chirurgie. In einer randomisierten Studie sollte überprüft werden, ob eine zusätzliche Radiotherapie die eventfreie/gesamte Überlebenszeit verbessert.
Kommentar
Die gleichzeitige Radiotherapie neben Chemotherapie dürfte die Patienten wohl an die Grenzen des Zumutbaren führen – ohne erkennbaren Gewinn an Lebenszeit und Lebensqualität.
Redaktion Praxis-Depesche
Pless M et al: Induction chemoradiation in stage IIIA/N2 non-small-cell lung cancer: a phase 3 randomised trial. Lancet 2015; 386: 1049-56