Statine sind bekannte Inhibitoren von MYD88 und könnten die MYD88-Spiegel in Gegenwart externer Stressfaktoren stabilisieren, was darauf hindeutet, dass sie COVID-19-Patienten vor der Entwicklung übermäßiger Entzündungsreaktionen schützen könnten. Außerdem ist bekannt, dass Statine die ACE2-Expression experimentell hochregulieren und daher möglicherweise vor einer durch Coronavirus induzierten Lungenverletzung schützen. Andererseits verursachen Statine einen Mangel an endogenem Cholesteringehalt in den Zellen, was zu einer Hochregulation von Lipoproteinrezeptoren niedriger Dichte führt. Dies ermöglicht wiederum einen konstanten Einbau von exogenem Cholesterin in die Zellmembran und die anschließende Bildung mehrerer „lipid rafts“ (Lipidflöße), die den Coronaviren eine verbesserte Zugänglichkeit in die Zelle bieten.
Die Arbeitsgruppe um C. Pharm durchsuchte Datenbanken von PubMed, Google Scholar und medRxiv bis zum 27. Juli 2020 nach Studien, in denen das Risiko schwerer Erkrankungen und/oder Mortalität bei COVID-19 bei Statineinnahme im Vergleich zu Nicht-Statineinnahme bewertet wurde.
Insgesamt wurden vier Studien mit insgesamt 8.990 COVID-19-Patienten in die Metaanalyse eingeschlossen. Die gepoolte Analyse ergab eine signifikant verringerte Gefahr für tödliche oder schwere Erkrankungen bei Einnahme von Statinen im Vergleich zur Nichteinnahme von Statinen. VW