Corona-Impfpass

COVID-19

Praxis-Depesche 2021/5

Vierter Impfstoff auf dem Weg

Veröffentlicht wurden erste Zwischenergebnisse der multizentrischen, placebokontrollierten Phase1-2a Studie COV1001 zur Sicherheit, Reaktogenität und Immunogenität des vektorbasierten COVID-19-Impfstoffs Ad26.COV2.S, der am 11. März 2021 in der Europäischen Union bedingt zugelassen wurde.

Bei Ad26.COV2.S handelt es sich um einen vektorbasierten Impfstoff, der die genetische Anweisung für das auf der Oberfläche des Coronavirus SARS-CoV-2 vorhandene Spike-Protein enthält und als Transportvehikel ein unbedenkliches menschliches Schnupfenvirus nutzt. Der Impfstoff soll die Zelle dazu veranlassen, das Spike-Protein zu produzieren, welches das Immunsystem als fremd erkennen und sodann Antikörper und T-zellen dagegen produzieren soll.
In der im Juli 2020 in zwölf klinischen Zentren in Belgien und den USA initiierten Studie wurden gesunde erwachsene Proband:innen in verschiedene Kohorten unterteilt, solche im Alter von 18 bis 55 Jahren (Kohorte 1) sowie die Über-65-Jährigen (Kohorte 3), denen entweder Ad26.COV2.S oder ein Placebo einmal oder zweimal appliziert wurde. Die in der Kohorte 2 zusammengefassten Daten zur Zwei-Dosis-Impfung wurden in der vorliegenden Arbeit nicht analysiert.  
Zu den am häufigsten beobachteten unerwünschten Nebenwirkungen der Impfung bei den 805 Teilnehmer:innen der Kohorten 1 und 3 zählten Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle sowie Fieber. Dabei traten systemische Nebenwirkungen seltener in der Kohorte 3 und bei einer Impfung mit der niedrigeren Impfdosis (5x1010  Viruspartikel per ml) auf. Unabhängig vom Alter der Geimpften und der Impfdosis waren 29 Tage nach der ersten Impfdosis bei über 90 % der geimpften Proband:innen neutralisierende Antikörpertiter gegen das Wildtypvirus nachweisbar, die an Tag 57 bei 100 % der Teilnehmer:innen detektierbar waren und bis zu 71 Tagen stabil blieben. Die gegen das Spikeprotein gerichtete Antikörperreaktion ähnelte dabei der der neutralisierenden Antikörper. 76 % bis 83 % der jüngeren Teilnehmer:innen (Kohorte 1) entwickelten an Tag 14 eine CD4+-T-Zell-Antwort, während eine solche bei 60 bis 67 % der Älteren (Kohorte 3) zu beobachten war. Die CD8+-T-Zell-Antwort war stabil, jedoch bei den Älteren etwas schwächer ausgeprägt.
Das in Mehrfachdosisdurchstechfläschchen mit fünf Impfdosen erhältliche Vakzin kann bei Kühlschranktemperatur (2 bis 8°C) gelagert und transportiert werden und ist bei bis zu 25°C bis zu zwölf Stunden haltbar. GH

Quelle: Sadoff J et al.: Interim results of a phase 1-2a trial of Ad26.COV2.S covid-19 vaccine. N Engl J Med 2021; doi: 10.1056/NEJMoa2034201
ICD-Codes: U07.1
Urheberrecht: Benedikt_adobestock

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x