In Cleveland wurde der Krankheitsverlauf von 6428 Patienten, die einen koronaren Bypass erhalten hatten und deren Risikoprofil vor der Operation bekannt war, durchschnittlich acht Jahre lang verfolgt. In diesem Zeitraum verstarben insgesamt 13% der Patienten (n = 860), bei über 90% dieser Patienten war mindestens ein Element des tödlichen Quartetts dokumentiert. Das relative Risiko für einen Todesfall stieg mit der Anzahl der metabolischen Risikofaktoren stetig an: von 1,6 bei einem Risikofaktor auf 3,9, wenn alle vier Faktoren gleichzeitig vorlagen. Bei den Frauen (n = 1253) scheinen sich die Risikofaktoren besonders dramatisch auszuwirken, hier stieg das Risiko von 4,4 auf 13,9. Zusätzlich wurde untersucht, ob ein bestimmter der vier Faktoren eine Schlüsselrolle bei der Steigerung der Mortalität innehat. Dies war nicht der Fall. Bei dem Quartett handelt es sich offenbar um eine einzige Störung mit verschiedenen klinischen Manifestationen. Zur Sekundärprävention nach koronarem Bypass wird eine umfassende Therapie empfohlen, die Fibrate, ACE-Hemmer, Metformin bzw. ein Glitazon und Statine enthalten kann. (re)
Das "tödliche Quartett"
Praxis-Depesche 3/2001
Was die Mortalität nach Bypass beeinflusst
Übergewicht, Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Hypertriglyzeridämie sind Bestandteile des metabolischen Syndroms, das mit einem erhöhten Risiko für koronare Herzkrankheit einhergeht. Welchen Einfluss das "tödliche Quartett" auf die Mortalität nach erfolgreicher Bypass-Operation hat, wurde bisher nicht untersucht.
Quelle: Sprecher, DL: How deadly is the "deadly quartet"?, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN COLLEGE OF CARDIOLOGY, Ausgabe 36 (2000), Seiten: 1159-1165